Studie: Klimawandel bedroht Artenvielfalt in Hecken
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Sträucher, Hecken und Büsche können Blüten für Insekten, Blätter für Raupen und Beeren sowie Schutz für Vögel bieten.
© Quelle: Boris Baschin
Kiel. Der Klimawandel und unpassende Pflege bedrohen einer europaweiten Studie zufolge die Artenvielfalt in Knicks und Hecken, die als Lebensraum wichtige Funktionen haben. So wurden in warmen Gegenden weniger Waldarten in den Hecken gefunden, wie die Universität Bremen am Donnerstag mitteilte. Besonders aufschlussreich sei der große Einfluss von Extremwetter-Ereignissen. Bei großer Dürre oder Hitze seien Hecken nachweislich artenärmer.
Breite der Hecken beeinflusst Effekte
„Da solche Wetterereignisse durch den Klimawandel noch zunehmen werden, befürchten wir, dass noch mehr Hecken zukünftig Arten verlieren könnten“, erklärte die Bremer Ökologin Kathrin Litza. Durch die Breite der Hecken lasse sich dieser Effekt allerdings beeinflussen: „In breiten Hecken ist das innere Klima nachweislich stabiler als in schmalen.“ Deshalb sei es unerlässlich, diesen Aspekt als Schlüsselelement für die Artenvielfalt zu berücksichtigen.
An der Studie haben sich den Angaben zufolge Forscherinnen und Forscher aus vier europäischen Ländern beteiligt. Sie trugen Vegetationsdaten aus mehr als 1000 Heckenkartierungen entlang einer Linie von Südschweden bis Nordfrankreich zusammen. Auch auffällig dabei: Bei intensiver landwirtschaftlicher Nutzung angrenzender Flächen etwa als Acker fanden sie in den Hecken weniger Arten als bei Wegen oder Wäldern in der Nachbarschaft.
Heckenlandschaften durchziehen als lebende Zäune, Holz- und Nahrungslieferanten sowie als Windschutz wie ein dichtes Netz die oft waldarme Landschaft in Nord- und Westeuropa. Sonst isolierte Lebensräume wie Wälder werden durch die Hecken miteinander verbunden. Viele Waldpflanzenarten wie Busch-Windröschen, die Große Sternmiere oder der Gefleckte Aronstab finden in den Heckenlandschaften einen wichtigen Lebensraum. In Deutschland sind besonders die Wallhecken (Knicks) in Schleswig-Holstein bekannt.
RND/epd