Studie: Zahl der Tyrannosaurier auf 2,5 Milliarden geschätzt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/IG2CMLUNTBAOBLGV6GDV2MOEQE.jpeg)
Der Tyrannosaurus Rex lebte vor mehr als 66 Millionen Jahren.
© Quelle: Mary Altaffer/AP/dpa
New York. Ein Tyrannosaurus Rex scheint schon furchterregend genug – stellen wir uns jetzt aber einmal 2,5 Milliarden davon vor. Auf diese Zahl schätzen Forscher der University of California in Berkeley die Menge der T. Rex, die jemals die Erde bevölkert haben. Die lebten allerdings nicht alle auf einmal, sondern im Verlauf von 127.000 Generationen, wie es in einer am Donnerstag in der Zeitschrift „Science“ veröffentlichten Studie heißt, in der erstmals die Gesamtzahl der Exemplare des T. Rex geschätzt wurde.
Forscher berechneten auch die Populationsdichte
„Das sind eine Menge Mäuler“, sagte der Hauptautor der Studie, Charles Marshall, Direktor des paläontologischen Museums der University of California, zu seinem Ergebnis. „Das sind eine Menge Zähne. Das sind eine Menge Klauen.“ Seine nicht an der Studie beteiligte Kollegin Kristi Curry Rogers vom Macalester College sagte, sie habe zweimal hingeschaut, weil ihr die gewaltige Zahl zunächst nicht geheuer gewesen sei.
Marshalls Team berechnete die Population anhand einer allgemeinen biologischen Faustregel, die besagt, je größer das Tier, desto geringer die Populationsdichte. Dann schätzten sie, wie viel Energie der fleischfressende T. Rex benötigte, um am Leben zu bleiben – irgendwo zwischen einem Komodowaran und einem Löwen. Je mehr Energie benötigt wurde, desto weniger dicht war die Population. Die Forscher berücksichtigten auch, dass der T. Rex seine Geschlechtsreife mit etwa 14 bis 17 Jahren erreichte und höchstens 28 Jahre alt wurde.
Unsicherheiten bei der Dauer einer Generation
Der T. Rex lebte 1,2 Millionen bis 3,6 Millionen Jahre lang in Nordamerika, wobei die Population nach Ansicht der Forscher nie besonders dicht war. Auf der Fläche der Hauptstadt Washington hätten wohl nie mehr als zwei Tyrannosaurier gelebt, schätzten sie, und räumten ein, bei der Gesamtzahl gebe es gewaltige Unsicherheiten wie die Dauer einer Generation und die Größe des Reviers, das ein einzelnes Tier durchstreifte. Deswegen habe es vielleicht auch nur 140 Millionen T. Rex gegeben – oder womöglich sogar 42 Milliarden. Man habe sich auf einen Mittelwert geeinigt.
Gefunden worden sind nur Überreste von etwa 100 Tyrannosauriern und nur bei 32 wurde genug Material entdeckt, um sagen zu können, dass es sich um ausgewachsene Tiere gehandelt hat. Hätte es in der Erdgeschichte nur 2,5 Millionen T. Rex geben statt 2,5 Milliarden, wüsste die Menschheit wahrscheinlich gar nichts von ihnen, sagte Marshall.
RND/AP