Süße Veräpplung: Die neue Lust auf Cider

Die Basis: Ramborn aus Luxemburg verwendet Äpfel umliegender Streuobstwiesen für seinen Cider.

Die Basis: Ramborn aus Luxemburg verwendet Äpfel umliegender Streuobstwiesen für seinen Cider.

Hannover. Eigentlich sollte man Äpfel ja nicht mit Birnen vergleichen – aber manchmal lässt sich das doch nicht vermeiden. Cider, jener prickelnde Apfelmost, den vor allem die Briten in den vergangenen Jahrzehnten perfektioniert haben, wird auch hierzulande immer beliebter. Doch wer eine wahre Geschmacksexplosion erleben will, probiert auch die zahlreichen anderen Sorten, die es inzwischen gibt – unter anderem aus Beeren oder Birnen. Und dann vergleichen Sie mal!

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Cider - frischer Wind im Land des Äppelwoi

Es klingt ein bisschen skurril, dass mancher Hersteller ausgerechnet in Deutschland, dem Land des Äppelwoi, mit Cider einen neuen Markt erobern will. Doch der Unterschied ist in der Tat erheblich – nicht nur in puncto Geschmack, auch bei der Herstellung. Während die natürlicherweise entstehende Kohlensäure beim deutschen Apfelwein entweicht, ist beim Cider das Prickeln ausdrücklich erwünscht.

Das goldgelbe Getränk mit einem Alkoholgehalt von meist 5 Prozent und mehr ist in Ländern wie Großbritannien oder Frankreich fester Bestandteil der Trinkkultur. In Deutschland entwickelt sich Cider zunehmend zum Sommergetränk: Er ist süßer und fruchtiger als Bier, aber nicht so schwer wie Wein. Man trinkt ihn aus Pintgläsern, an heißen Tagen auch gern mit ein paar Eiswürfeln. Cider, das ist Sommer pur – und gerade ein echter Kassenschlager.

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Frisch vom Fass: Cider ist kühl, prickelt und schmeckt fruchtig wie ein Apfelsaft.

Frisch vom Fass: Cider ist kühl, prickelt und schmeckt fruchtig wie ein Apfelsaft.

Allein in Deutschland stieg der Absatz apfelweinhaltiger Produkte wie Cider im vergangenen Jahr um 12,1 Prozent auf 12,4 Millionen Liter, wie der Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumweinindustrie in diesem Monat bilanzierte. “Unsere Verkäufe sind in diesem Jahr stark gestiegen”, sagt auch Georg Höfer vom Onlinespezialhändler Ciderei.de, der zudem eine eigene Sorte im Angebot hat: Redic Cider.

Wir hatten 2019 mehr Kunden als je zuvor

Chris Milton/Geschäftsführer von Thatchers Cider

“Wir hatten 2019 mehr Kunden als je zuvor”, freut sich auch Chris Milton, Geschäftsführer von Thatchers Cider, einem der unabhängigen Hersteller aus Englands Apfelgrafschaft Somerset. Von Thatchers etwa kommen zwei Neuzugänge des Jahres: Cloudy Lemon Cider, eine Sorte aus Äpfeln und einem Hauch Zitrone, und Thatchers Zero, ein alkoholfreier Cider. Genau damit experimentiert auch Hawkes, ein kleiner Produzent aus London.

Preisgekrönte Cider-Sorten aus Südtirol und Norditalien

Man braucht natürlich längst nicht mehr nach England zu reisen, um guten Cider zu finden. In vielen europäischen Ländern gibt es immer mehr neue Hersteller. “Einige preisgekrönte Sorten kommen aus Südtirol und Norditalien”, erklärt Ciderei-Experte Höfer. Aber auch die baltischen Länder und Skandinavien mischen fleißig mit. Mit Ramborn stammt einer der jüngeren Hersteller ausgerechnet aus Luxemburg, wo durch die Nähe zu Frankreich bislang eher die französische Variante Cidre auf den Getränkekarten stand. Anders als viele andere Produzenten verwendet Ramborn ausschließlich Äpfel von Streuobstwiesen. Der Betrieb aus dem Ort Born direkt an der deutschen Grenze nutzt auch anderes Obst – unter anderem Birnen und Quitten.

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Cooper’s heißt eine Marke aus dem hessischen Laubuseschbach, die inzwischen eine ganze Reihe von Sorten im Angebot hat – und das im Stammland des Äppelwoi. Ein bisschen ist das charakteristisch für den Cider ganz allgemein: Trotz seiner lieblichen Fruchtigkeit ist er in gewisser Weise ein Antigetränk. Man kann ihn in geselliger Runde trinken wie Bier, doch er ist eben auch ein Statement gegen das Gewöhnliche.

So angesagt Cider derzeit ist – seine Geschichte reicht weit zurück. Entstanden sein soll der Apfelmost bereits ein paar Hundert Jahre vor Christi in Side, das heute in der Türkei liegt. Der Name der antiken Stadt legt es zumindest ein bisschen nahe: Er stammt aus dem Griechischen und bedeutet Granatapfel.

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