Wie ein Tag am Meer: Salz für die Schönheit
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Meersalz hat eine heilende Wirkung bei entzündeter Haut – etwa bei Akne oder Neurodermitis.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Hannover. Nach einem Tag am – besser noch im – Meer können die meisten Badenden das wohl so unterschreiben: Die Haut ist streichelzart, frisch und erholt. Dermatologin und Allergologin Uta Schlossberger erklärt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), was Salz damit zu tun hat: „Die Körner haben einen peelenden Effekt, abgestorbene Hautschuppen werden durch das Salz abgetragen und die Haut fühlt sich weicher an.“
Salz bei Hautproblemen wie Akne
Außerdem trägt Salz zur Wundheilung bei, denn laut Expertin wirkt es außerdem antibakteriell und desinfizierend – deswegen kann Salz im ersten Moment auf der Haut auch brennen, die desinfizierende Wirkung setzt ein. „Bei Unreinheiten und fettiger Haut, aber auch chronischen Hautentzündungen wie Schuppenflechte oder Akne wirkt sich Salz dank seiner antibakteriellen Wirkung positiv auf die Haut aus“, erklärt Schlossberger.
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Vorsicht bei trockener Haut
Aber wer zu trockener oder gereizter Haut neigt, sollte lieber die Finger von Salz lassen, es entzieht der Haut nämlich noch mehr Feuchtigkeit. Außerdem wichtig: „Nach einem Salzbad die Haut eincremen“, weiß die Expertin. Auch größere Wunden sollte man nicht mit Salz behandeln, „das Sprichwort, dass man Salz in die Wunde reibt, kommt nicht von ungefähr“, so Schlossberger. Die Haut könne bei zu viel Salz quasi aufplatzen und gerötet sein. Größere Schäden könne die Haut durch Salz allerdings nicht nehmen.
Normales Speisesalz reicht aus
Den Tag am Meer, mit all seinen pflegenden Eigenschaften, kann man auch zu Hause erleben, alles, was man dazu braucht, ist – logisch: Salz. Und laut Schlossberger reicht da schon ganz normales Speisesalz aus: „Salz wirkt auf die Haut in seiner Reinform, als Natriumchlorid, und das findet man im üblichen Speisesalz – es muss nicht das rosa Himalayasalz aus Pakistan sein.“
Wer sich an eine eigene Mischung nicht recht herantraut, wird in der Drogerie fündig. Hier gibt es allerhand Masken, Cremes und Packungen, die meistens Salz aus dem Toten Meer enthalten. Wer allerdings Lust hat, Salz in seine Hautpflege einzubauen und sich selbst Peelings und Bäder anzurühren, sollte laute Schlossberger lediglich die Mischung wahren: „Unverdünnt sollte man Salz nicht überall verwenden. Am besten das Salz in Wasser auflösen und testen, wie die Haut es verträgt.“
Beautyprodukte aus Salz kann man für die Haut, Haare und sogar Zähne ganz einfach selbst machen. Weiterer Vorteil: Speisesalz ist günstig, natürlich und auch noch umweltfreundlich.
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Gegen Pickel: Gesichtswasser
Um Pickeln und Unreinheiten den Kampf anzusagen, ist man mit Salzwasser bestens gerüstet. Die desinfizierende Wirkung von Salz kann mit diesem Gesichtswasser nämlich hochdosiert auf Gesicht und Körper aufgetragen werden. Für das Gesichtswasser wird ein Teelöffel Salz mit ein bis zwei Esslöffeln lauwarmem Wasser gemischt. Die Tinktur mit einem Wattepad auf die gereinigte Haut auftragen und entweder komplett einziehen lassen oder nach einiger Zeit wieder abwaschen.
Salziges Peeling für die Pediküre daheim
„Besonders die unempfindliche und eher grobe Fußpartie kann von einem Salzpeeling profitieren“, erklärt Uta Schlossberger. Verwendet man pures Salz, wird das Peeling sehr kräftig, mit etwas Öl, beispielsweise Kokosöl, wird es feiner. Die fertige Masse einfach kräftig einmassieren – im Anschluss sind die Füße butterweich. Für das Gesicht könnte das Salzpeeling zu grob sein – da eignet sich der Gegenspieler Zucker besser. Die süße Alternative ist feiner, hinterlässt die Haut aber genauso zart.
Vollbad - fast - wie im Meer
Ein Vollbad, angereichert mit Salz, kommt dem Tag am Meer ziemlich nah. Das eigene Solebad erreicht man mit gut 200 Gramm Salz auf eine volle Badewanne. Tipp von der Expertin: Ein Vollbad mit Salz aus dem Toten Meer und Olivenöl wirkt Wunder bei Menschen mit Neurodermitis oder sehr trockener Haut. Nach dem Vollbad – auch ohne Salz – raten Experten außerdem immer, die Haut ausreichend einzucremen.
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Beachwaves mit Salz-Haarspray
Nicht nur die Haut, auch die Haare haben einen ganz besonderen Style nach einem Tag am Meer: Griffig, gewollt zerzaust und voller Struktur. Diese Beachwaves lassen sich auch im heimischen Badezimmer stylen – natürlich mit Salz. Man benötigt lediglich 250 Milliliter warmes Wasser und jeweils einen Teelöffel Meersalz, Kokosöl und Haargel. Alles zusammenrühren und in eine Sprühflasche füllen. Für die Beachwaves das Haar ordentlich mit dem Salzspray besprühen und mit den Fingern durchkneten.
Salz als Zahnpasta-Ersatz
Zugegeben, der Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch als Zahnpasta ist Salz eine Alternative. Es neutralisiert Säuren, beugt Zahnsteinbildung vor und schützt gleichzeitig vor Bakterien. Wem das Zähneputzen zuwider ist, kann eine Mundspülung auf Salzbasis ausprobieren, auch die wirkt im Mundraum antibakteriell und schützt somit vor Zahnerkrankungen.
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RND/Alice Mecke