Da darf sich jeder ziemlich sicher sein: Marcus Mann würde lieber mit Hannover 96 aufsteigen als vor Weihnachten nach Wolfsburg zu wechseln. Es garantiert ihm nur keiner, dass es auch klappt. Mit einer Leistung wie beim 3:0 am Freitagabend gegen den Karlsruher SC wird Hannover im Mai ziemlich sicher auf dem Rathausbalkon landen. Ob mit oder ohne Mann?

Abgesehen von der kategorischen Absage an Wolfsburg durch den 96-Aufsichtsratsboss Martin Kind sprechen auch die Fakten (noch) nicht für einen Wechsel. Ein offizielles, mehr oder weniger moralisches Angebot aus der Autostadt, liegt nämlich noch nicht vor.

Aber wen interessiert das angesichts der Superlativen, die sich über das Spiel am Freitag nennen ließen. Der Wechselzauberer Christian Titz tauschte die ersten beiden Tore ein mit Husseyn Chakroun und Benedikt Pichler. Die Hälfte des Stadions hatte bei der Auswechslung von Benjamin Källman den Kopf geschüttelt, nach Pichlers erstem Feldtor standen alle jubelnd auf. Und wie sehr hatten 96-Fans diesem eleganten Mustapha Bundu das erste Tor für Hannover gegönnt. Jetzt gelang es ihm. Enzo Leopold kannte diese Auf-und-Ab-Stories schon aus 99 Spielen zuvor, sein 100. gehörte zu den besten, das er mit in Hannover erlebte.

96-Fans dürfen dieses Wochenende nach einem Heimspiel tatsächlich genießen. Drei Spiele sind es noch bis zur Winterpause - gegen Münster, Bochum und Nürnberg. Ob 96 dann noch den Geschäftsführer hat, der diese Stimmung über Jahre aufbaute? Jeder gönnt Mann den persönlichen Aufstieg in die 1. Liga - in einem halben Jahr, mit Hannover 96.