Grönland und Panama-Kanal: Trump schließt Militäreinsatz nicht aus
Der künftige US-Präsident Donald Trump schließt den Einsatz des Militärs nicht aus, um Kontrolle über den Panama-Kanal oder Grönland zu erlangen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er der Welt versichern könnte, keinen militärischen oder wirtschaftlichen Zwang anzuwenden, sagte Trump: „Nein.“ Er werde sich darauf nicht festlegen, betonte der Republikaner, der am 20. Januar wieder ins Weiße Haus einziehen wird. Es könne sein, dass man „etwas tun müsse“. Trump sprach bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida.
Panamas Regierung hat Ansprüche des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf den Panama-Kanal zurückgewiesen. „Die Souveränität unseres Kanals ist nicht verhandelbar“, sagte Außenminister Javier Martínez-Acha bei einer Pressekonferenz. Aufgabe des Kanals sei es, der Menschheit und dem Welthandel zu dienen. „Die einzigen Hände, die den Kanal kontrollieren, sind panamaisch und das wird auch so bleiben.“
Trump hatte zuvor die Durchfahrtgebühren am Panama-Kanal als „höchst ungerecht“ bezeichnet. Er forderte, die Kontrolle der Wasserstraße an die USA zurückzugeben, falls diese nicht fair behandelt würden. Der Kanal - eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt - wurde im frühen 20. Jahrhundert von den USA gebaut und lange kontrolliert, bevor die Verwaltung schrittweise an Panama überging. „Der Panama-Kanal ist lebenswichtig für unser Land. Er wird von China betrieben“, beklagte Trump in Mar-a-Lago.
Donald Trumps Sohn derzeit auf Grönland unterwegs
Auch an der zu Dänemark gehörenden Insel Grönland hatte Trump mehrfach Interesse geäußert. Im Dezember ließ er wissen: „Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind.“ Aktuell besucht Trumps Sohn Donald Trump Jr. die Insel - offiziell ist die Reise privater Natur. Trump behauptete nun bei der Pressekonferenz, dass man nicht einmal wisse, ob Dänemark überhaupt einen Rechtsanspruch auf Grönland habe. „Aber wenn ja, sollten sie ihn aufgeben, denn wir brauchen (Grönland) für die nationale Sicherheit.“
Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen sagte dem Sender TV2, sie glaube nicht, dass die USA ihre militärische oder wirtschaftliche Macht ausspielen würden, um sich die Kontrolle über Grönland zu sichern. Die Vereinigten Staaten seien Dänemarks wichtigster Verbündeter. Beide Staaten sind Gründungsmitglieder der Nato.
Wie Jeff Bezos die „Washington Post“ in eine Existenzkrise stürzt
In den Siebzigerjahren wurde die „Washington Post” zu einer Institution im US-Journalismus. Doch Einflussnahme von Amazon-Gründer, Multimilliardär und „Washington Post”-Eigentümer Jeff Bezos und umstrittene Entscheidungen sorgt für Krisenstimmung bei der einst so angesehenen Zeitung. Und die nächsten Negativ-Schlagzeilen werden schon erwartet, wenn ein Prozess um Prinz Harry beginnt.
„Wir werden euch gut behandeln“, sagte Trump am Dienstag in einer Botschaft an die Grönländer, während sein Sohn Donald Jr. die Insel besuchte. „Don Jr. und meine Vertreter sind in Grönland gelandet“, schrieb Trump auf seinem Netzwerk Truth Social. „Der Empfang war großartig. Sie und die freie Welt brauchen Sicherheit, Stärke und Frieden. Dies ist ein Deal, der passieren muss. MAGA. MAKE GREENLAND GREAT AGAIN!“, schrieb Trump in Anlehnung an seinen Wahlkampfslogan Make America Great Again. Die grönländische Regierung teilte mit, Donald Jr. sei nur als Privatperson dort. Treffen mit Regierungsvertretern waren nicht geplant.
Absage an Trump: Kanada will nicht Teil der USA werden
Trump spekulierte zuletzt auch immer wieder, dass Kanada der 51. Gliedstaat der Vereinigten Staaten werden könnte. Bei der Pressekonferenz am Dienstag kokettierte er erneut mit seiner Idee. „Ich liebe das kanadische Volk“, sagte er. „Sie sind wunderbar, aber wir geben jedes Jahr Hunderte Milliarden aus, um sie zu beschützen“, sagte Trump - ohne auszuführen, worauf sich dieser Betrag bezog. Er schloss anders als beim Panama-Kanal oder Grönland den Einsatz von US-Militär aus, drohte aber mit wirtschaftlichen Zwängen. Man müsse die „künstlich gezogene Linie“ zwischen den beiden Ländern loswerden, so der Republikaner.
Kanadische Regierungsvertreter wiesen Trumps Vorstoß erneut eindeutig ab. Die Idee zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmache, schrieb Außenministerin Mélanie Joly beim Nachrichtendienst X. „Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben“, erklärte Joly.
Premierminister Justin Trudeau, der am Montag seinen Rücktritt angekündigt hatte, schrieb auf X: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle.“ Arbeiter und Öffentlichkeit in beiden Ländern würden davon profitieren, dass beide Gesellschaften die wichtigsten Handels- und Sicherheitspartner füreinander seien.
Zuvor hatte Trump sich im Netzwerk Truth Social geäußert: „Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken, und sie (die Kanadier) wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben.“ Gemeinsam mit den USA könnte man eine „großartige Nation“ werden.
RND/dpa/AP