Neue Wirtschaftsministerin – das ist Katherina Reiche
Die CDU-Politikerin und Energiemanagerin Katherina Reiche ist neue Bundesministerin für Wirtschaft und Energie. Die 51-jährige Diplom-Chemikerin folgt auf Robert Habeck (Grüne) und ist die erste Ostdeutsche an der Spitze des Wirtschaftsressorts.
Ihre Ernennung wird parteiübergreifend als strategischer Schritt gewertet, um die deutsche Wirtschaft in einer Zeit globaler Herausforderungen zu stärken. Unter der Regierung von Friedrich Merz (CDU) wird das Bundeswirtschaftsministerium neu strukturiert. Der Bereich Klimaschutz, der seit 2021 Teil des Ministeriums war, wurde ausgegliedert.
Die wichtigsten Informationen zur Politikerin in der Übersicht:
Im Steckbrief: Katherina Reiche
Bildung und Beruf
Reiche wurde am 16. Juli 1973 in Luckenwalde (Brandenburg) geboren. Nach dem Abitur studierte sie Chemie an der Universität Potsdam und schloss 1997 als Diplom-Chemikerin ab. Von 1998 bis 2015 gehörte sie dem Deutschen Bundestag an und bekleidete verschiedene politische Ämter, darunter als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium sowie im Bundesverkehrsministerium in der Regierung von Angela Merkel (CDU).
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag wechselte sie in die Wirtschaft und wurde Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Seit Januar 2020 ist Reiche Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, einer Tochter des Energiekonzerns E.ON. Zudem steht sie seit Juni 2020 dem Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung vor.
Politische Karriere
Reiche trat 1992 der Jungen Union bei und wurde 1996 Mitglied der CDU. Von 1998 bis 2015 gehörte sie dem Deutschen Bundestag an. In dieser Zeit war sie unter anderem stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und im Bundesverkehrsministerium der Regierung Angela Merkel. Zudem war sie Vorsitzende der Frauen-Union im Kreisverband Potsdam-Mittelmark und Vorstandsmitglied des CDU-Kreisverbands Potsdam-Mittelmark.
Nach ihrem Rückzug aus dem Bundestag legte sie am 9. September 2015 auch den Vorsitz der CDU Potsdam nieder.
Politische Positionen
Reiche setzt auf eine wirtschaftsfreundliche Energiepolitik, die Innovation und Nachhaltigkeit verbindet. In ihrer Antrittsrede erklärte sie, jede Kilowattstunde werde zur strategischen Ressource. Ziel sei eine diversifizierte Energieversorgung, um Abhängigkeiten zu reduzieren.
Reiche spricht sich für eine technologieoffene Herangehensweise aus – insbesondere mit Blick auf Wasserstoff, Biogas und andere alternative Technologien. Als Mitglied des Nationalen Wasserstoffrats sieht sie in grünem Wasserstoff einen Schlüssel zur Dekarbonisierung der Industrie. Deutschland soll dabei eine führende Rolle im internationalen Technologiewettbewerb einnehmen.
Sie kündigte an, den Ausbau der Ökostromerzeugung und der Stromnetze zu überprüfen und die Energieinfrastruktur zu modernisieren. Auch beim Gebäudeenergiegesetz plädiert Reiche für Offenheit gegenüber verschiedenen Technologien, um Versorgungssicherheit und Klimaziele zu verbinden.
Privates
Reiche ist evangelisch, lebt getrennt von ihrem Ehemann Sven Petke und hat drei Kinder. Nach Medienberichten ist sie seit einiger Zeit mit dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg liiert. Die beiden wurden erstmals öffentlich als Paar beim Reitturnier CHIO in Aachen gesehen.