Die Ferienpläne des Kabinetts

Gardasee, Mallorca, Bayern: Die Urlaubsziele der Minister

Johann Wadephul macht Urlaub am Gardasee, Lars Klingbeil fährt ans Meer und Stefanie Hubig entspannt in Italien.

Berlin. Im Bundestag ist Ruhe eingekehrt. Zumindest gibt es in der parlamentarischen Sommerpause keine Sitzungen. An Baustellen, wie der gescheiterten Verfassungsrichterwahl, mangelt es zwar nicht. Doch viele Ministerinnen und Minister nutzen die sitzungsfreie Zeit, um vom Regierungsstress abzuschalten.

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Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat bei Dobrindt, Wadephul, Prien und Co. nachgefragt, wo es für sie in der Sommerpause hingeht – und worauf sie sich am meisten freuen.

Hubig und Wadephul zieht es nach Italien

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) macht Urlaub in Italien. „Ich will dort viel lesen, wandern, schwimmen und Pasta essen“, sagte sie dem RND. „Erfahrungsgemäß schleppe ich eher zu viele Bücher mit in die Ferien.“ Auf jeden Fall möchte Hubig aber „Anna oder: Was von einem Leben bleibt“ von Henning Sußebach und „Die Akte Rosenburg“ über das Bundesjustizministerium und die NS-Zeit lesen.

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Auch für Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) geht es nach Italien, genauer an den Gardasee. Dort will er die italienische Küche genießen, lesen und schlafen, wie er dem RND im Rahmen eines Interviews verriet.

Wozu braucht es noch einen Außenminister, Herr Wadephul?

Kanzler Merz hat die Außenpolitik zum Schwerpunkt gemacht, Innenminister Dobrindt lässt Grenzen kontrollieren. Außenminister Johann Wadephul (CDU) findet, er habe da durchaus auch noch Platz.

Schneider fliegt nach Malle, Schnieder nach Finnland

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) fliegt im August auf die Lieblingsinsel der Deutschen: Mallorca. „Wie schon oft“, sagte einer seiner Sprecher und hielt sich ansonsten bedeckt. Ob auch ein Besuch am Ballermann drin ist?

Zumindest im Jahr 2012 hatte sich Schneider, damals haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, unter die Feierwütigen an der Playa de Palma gemischt und mit deutschen Urlaubern über die Euro-Krise diskutiert. Die „Bild“-Zeitung titelte: „Bürgersprechstunde am Ballermann“.

An den Strand geht es dieses Jahr definitiv für Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD). „Die Ministerin plant im August einen Strandurlaub mit Zeit für Familie und Lesen“, teilte ihre Pressestelle mit. Genaueres stehe allerdings noch nicht fest. Aber im August stünden auch einige Termine in ihrem Wahlkreis und ihrer Heimat Schwerin an.

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Der Vizekanzler und Bundesfinanzminister teilt seinen Urlaub auf: „Lars Klingbeil verbringt im Sommerurlaub mit seiner Familie einige Tage am Meer und einige Tage in den Bergen“, sagte eine Sprecherin seines Ministeriums. Wo genau es hingeht, sagte sie nicht.

Was ist die parlamentarische Sommerpause?

Als parlamentarische Sommerpause wird die sitzungsfreie Zeit im Deutschen Bundestag bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten wurde eine ununterbrochene Sommerpause von ungefähr 60 bis 70 Tagen für einen Zeitraum angesetzt, der mit den Schulferien korrespondiert – in der Regel von Juli bis August.

 
Wie lange geht die parlamentarische Sommerpause 2025?

Die parlamentarische Sommerpause hat am 11. Juli 2025 begonnen. Die nächste reguläre Sitzung im Bundestag findet am 8. September 2025 statt.

 
Was machen die Abgeordneten in der parlamentarischen Sommerpause?

In der parlamentarischen Sommerpause haben die Abgeordneten des Bundestags Zeit für Urlaub oder Dinge, die sie während der Sitzungswochen nicht schaffen. Neben Entspannung nehmen einige aber auch Termine beispielsweise in ihrem Wahlkreis wahr, planen Sitzungen oder bereiten Gesetzentwürfe für den Herbst.

 
Kann die parlamentarische Sommerpause unterbrochen werden?

Die parlamentarische Sommerpause kann unter besonderen Umständen unterbrochen werden. Unterbrechungen sind durch die Einberufung von sogenannten Sondersitzungen möglich. Das ist im Grundgesetz festgeschrieben.

Karin Prien, Bundesfamilienministerin, verbringt zwei Wochen mit der Familie in Frankreich. „Sie freut sich auf Radfahren, Lesen, Kochen, gutes Essen und Museums-Besuche“, sagte ein Sprecher der CDU-Politikerin.

Für Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) geht es für einige Tage gen Norden. Er will seinen zweiwöchigen Urlaub zu Hause in der Eifel verbringen und einen „kurzen Abstecher nach Finnland“ machen, sagte ein Sprecher. Ein Urlaub mit Kultur- und Naturerlebnis. Vor allem Lesen und Laufen stehen auf seinem Programm.

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Bas bleibt in Duisburg, Dobrindt in Bayern

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) möchte seinen Urlaub „zu Hause im schönen Bayern und im nahen europäischen Ausland“ verbringen. „Er wird die Zeit mit seiner Familie und Freunden hoffentlich in Ruhe genießen können“, sagte eine Sprecherin seines Ministeriums. Und: „Das gehört als Bundesinnenminister dazu – selbstverständlich jederzeit erreichbar sein.“

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Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) plant einen zweiwöchigen Urlaub im August. Nähere Informationen gab ein Sprecher seines Ministeriums nicht preis. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) wird dagegen nicht verreisen. „Die Ministerin verbringt ihre freie Zeit im Sommer im Wahlkreis“ – in Duisburg also.

Bärbel Bas ist Fußballfan und besucht gerne Spiele des MSV Duisburg, wie hier zuletzt Anfang Mai.

Gesundheitsministerin Nina Warken möchte vor allem Schlaf nachholen. Die CDU-Politikerin sagte auf dem „Table.Briefings-Sommerfest“, sie freue sich auf eine Pause zu Hause an der Tauber mit viel Schlaf und Lesen im Bett – am besten mit einem Kaffee. Und, was in Berlin immer hinten runterfällt, abends mit ihrem Mann eine Stunde spazieren gehen.

Eine Pause braucht Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) dagegen nicht, wie sie beim „Table.Briefings-Sommerfest“ sagte: „Mein zweiter Name heißt Resilienz.“ Was das genau für ihre Urlaubspläne bedeutet, verriet sie nicht.

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Pistorius jederzeit erreichbar

Nichts verraten wollten die Sprecherinnen und Sprecher von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) und Bauministerin Verena Hubertz (SPD).

Und auch was Friedrich Merz im Urlaub vorhat, wollte ein Regierungssprecher nicht verraten. „Der Bundeskanzler wird Urlaub machen. Weitere Details gibt es dazu nicht“.

Auch die Urlaubspläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bleiben geheim - aus Sicherheitsgründen. Grundsätzlich ist der Minister aber ständig für das Leitungspersonal im Ministerium und in der Truppe erreichbar. Das gilt sowohl für Werk-, Feier- als auch Urlaubstage und für jeden Aufenthaltsort, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Nach einem richtigen Erholungsurlaub klingt das nicht.