Afghanistan-Beauftragter: Rückkehr deutscher Diplomaten für 2022 denkbar

Menschen fahren im afghanischen Kundus an den Trümmern von Geschäften vorbei, die bei bewaffneten Zusammenstößen zwischen den Taliban und afghanischen Sicherheitskräften zerstört wurden. (Archivbild)

Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Afghanistan, Jasper Wieck, hat eine offizielle Rückkehr des deutschen Botschaftspersonals in Kabul für Anfang 2022 in Aussicht gestellt. Das bedeute aber keine diplomatische Anerkennung des Regimes der radikalislamischen Taliban, erklärte Wieck am Samstag auf der 35. Afghanistan-Tagung der Evangelischen Akademie Villigst in Schwerte. Allerdings müssten vorher noch einige Sicherheitsprobleme gelöst werden. Wieck erklärte zudem, dass es regelmäßig Gespräche mit Vertretern der Taliban in Doha und Kabul gebe. Dabei gehe es explizit auch um Frauen- und Menschenrechte.

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„Wir waren eigentlich nie ganz weg“

Für die Europäische Union bestätigte der Botschafter und Leiter der EU-Delegation in Afghanistan, Andreas von Brandt, solche Treffen. „Wir waren eigentlich nie ganz weg“, sagte von Brandt. Bisher gebe es zudem eine breite internationale Übereinstimmung unter Einschluss von Russland und China, das Taliban-Regime diplomatisch nicht anzuerkennen.

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Wieck betonte zudem, der schnelle Rückzug der Bundeswehr aus Kabul im Sommer bedeute keineswegs, dass die Deutschland die Hilfe für Afghanistan eingestellt habe. Seit dem 15. August seien 3.000 weitere Afghaninnen und Afghanen außer Landes gebracht worden. Darüber hinaus stelle Deutschland bis zum Ende des Jahres zusätzliche 600 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung.

RND/epd

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