Bis zum 2. April

Trump setzt Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada wieder aus

Arbeiter ernten Kohl auf einem Feld in Holtville, weniger als zehn Meilen von der Grenze zu Mexiko entfernt.

Washington. US-Präsident Donald Trump hat die Zölle gegen Mexiko und Kanada in Höhe von 25 Prozent für einige Importe einen Monat lang ausgesetzt. Trump unterzeichnete am Donnerstag entsprechende Anordnungen. Er kündigte aber an, dass er weiterhin am 2. April Vergeltungszölle einführen wolle.

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Gemäß der Anordnungen sind Einfuhren aus Mexiko, die unter das Handelsabkommen fallen, das Trump während seiner ersten Amtszeit mit Mexiko und Kanada ausgehandelt hatte, einen Monat lang von den Zöllen befreit. Das gilt auch für Importe aus Kanada, die unter das Abkommen fallen, wie Autos und Autoteile. Kaliumkarbonat, das von US-Farmern aus Kanada importiert wird, soll mit einem Zoll in Höhe von zehn Prozent belegt werden. Das ist der Zollsatz, den Trump auch auf kanadische Energieprodukte erheben will.

Es ist die zweite Aussetzung der Zölle um einen Monat seit der Bekanntgabe Anfang Februar. Die Entscheidung kommt angesichts Befürchtungen, dass ein umfangreicher Handelskrieg schwere wirtschaftliche Folgen haben wird.

Mexikanische Präsidentin lobt Telefonat mit Trump

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum berichtete auf der Plattform X von einem Telefonat mit Trump, das exzellent gewesen sei. Man sei der Meinung, dass aus der Zusammenarbeit „beispiellose Resultate“ hervorgegangen seien.

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Mexiko ist innerhalb weniger Wochen gegen Drogenkartelle vorgegangen, hat Soldaten an die Grenze zu den USA geschickt und 29 Drogenbosse an die Trump-Regierung ausgeliefert, die von den USA seit langem gesucht wurden. Sheinbaum sagte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, sie habe Trump mitgeteilt, dass ihr Land große Fortschritte dabei mache, seine Forderungen bezüglich der Sicherheit zu erfüllen.

Trump hat die Eindämmung des Schmuggels mit der Droge Fentanyl über die Grenze in die USA als Voraussetzung für eine dauerhafte Aufhebung der Zölle genannt. Er behauptet, dass er mit Zöllen der US-Bundesregierung zu höheren Einnahmen verhelfen und dafür sorgen könne, dass wieder mehr Waren in den USA produziert würden. Zudem werde der Handelsüberschuss, den Kanada und Mexiko mit den USA hätten, abgebaut.

Kritik aus Kanada

Kanada hatte Vergeltungszölle für Waren aus den USA angekündigt. Premierminister Justin Trudeau äußerte die Erwartung, dass der Handelskrieg einige Zeit dauern werde.

Der Regierungschef der kanadischen Provinz Ontario, Doug Ford, kündigte als Reaktion auf Trumps Zölle für Montag eine Erhöhung der Gebühr für Stromlieferungen an 1,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner um 25 Prozent an. Ontario versorgt die US-Staaten Minnesota, New York und Michigan mit Strom.

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„Diese ganze Sache mit Präsident Trump ist ein Schlamassel“, sagte Ford. „Dieser Aufschub, das haben wir schon mal erlebt. Er droht immer noch mit den Zöllen am 2. April.“ Fords Büro teilte mit, dass der Zoll für die Stromlieferungen auch in Kraft bleiben werde für den Fall, dass Trump die Zölle gegen Kanada aussetzen würde.

Trumps wechselhaftes Vorgehen bei der Einführung und Aussetzung von Zöllen hat die Finanzmärkte erschüttert und das Vertrauen von Verbrauchern gesenkt. Seine Zoll-Politik könnte auch Unternehmen davon abhalten, Mitarbeiter einzustellen und Investitionen zu tätigen. Die meisten Ökonomen rechnen damit, dass Zölle auf Einfuhren in die USA zu höheren Preisen führen und die Wirtschaft ausbremsen werden. Zudem könnten dadurch Arbeitsplätze verloren gehen.

RND/AP