Ultrarechte Marjorie Taylor Greene und Urgestein Bernie Sanders weiter im US-Kongress
Washington. In den USA ging es am Dienstag nicht nur um die Frage, wer nächster US-Präsident wird, für etliche prominente Politikerinnen und Politiker ging es auch um ihre Sitze im Kongress. Alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus sowie 34 der 100 Sitze im Senat standen zur Wahl. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.
Die ultrarechte republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene verteidigte ihren Sitz im Repräsentantenhaus wie erwartet. Damit vertritt Greene weiterhin ihren Wahlkreis im Bundesstaat Georgia. Die Republikanerin erlangte seit ihrer Wahl 2020 schnell landesweite Bekanntheit als eine der führenden Hardliner des rechten Flügels ihrer Partei. Sie ist für ihre vehemente Unterstützung von Donald Trump und kontroversen Positionen – unter anderem zu den Themen Einwanderung und Waffenrecht – bekannt.
Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez aus New York City behält ebenfalls ihren Sitz im Repräsentantenhaus. Die Demokratin, auch bekannt als „AOC“, wurde 2018 erstmals gewählt und erlangte schnell nationale Bekanntheit als eine der führenden Stimmen des linken Flügels ihrer Partei. Sie ist Mitglied des „Squad“, einer Gruppe progressiver Abgeordneter im Repräsentantenhaus.
Auch der parteilose Senator Bernie Sanders verteidigte seinen Senatssitz für den Bundesstaat Vermont. Der 83-jährige Sanders prägt seit Jahrzehnten die linke Politik in den USA – er ist seit über 30 Jahren im Kongress vertreten. Vermont repräsentierte er zunächst als Abgeordneter im Repräsentantenhaus, bevor er 2007 in den Senat wechselte. Trotz seiner Unabhängigkeit stimmt Sanders meist mit den Demokraten. 2016 und 2020 bewarb er sich erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Partei. Zuletzt machte er Schlagzeilen, als er sich gegen US-Militärhilfen für Israel aussprach – eine Position, die ihn von vielen seiner demokratischen Kollegen abhebt.
Ein erfolgreicher Abend war es auch für die Demokratin Elizabeth Warren aus dem Bundesstaat Massachusetts, die wieder in den Senat einzieht. Die 75-jährige Warren ist eine führende Vertreterin des linken Flügels der Demokratischen Partei und hat sich als Kritikerin großer Banken und Konzerne einen Namen gemacht. Seit Jahren setzt sie sich für strengere Finanzregulierungen und umfassenden Verbraucherschutz ein. Im Jahr 2020 trat Warren als Präsidentschaftsbewerberin bei den Demokraten an, unterstützte jedoch später Joe Biden nach ihrem Rückzug aus den Vorwahlen.
Der demokratische Kongressabgeordnete Hakeem Jeffries verteidigte seinen Sitz im Repräsentantenhaus wie erwartet. Damit vertritt Jeffries weiterhin seinen Wahlkreis in New York City. Seit seinem Einzug ins Repräsentantenhaus im Jahr 2013 hat sich Jeffries einen Namen als zentrale Figur der Demokratischen Partei gemacht. Als demokratischer Minderheitsführer in der Parlamentskammer gilt er als einer der strategischen Köpfe seiner Partei und eine führende Stimme in nationalen Debatten.
RND/dpa