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Mit Schallschutz werden die Nerven geschont

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Holzfaserdämmungen sorgen für ruhigeres Wohnen. Foto: tdx/Verband Holzfaser-Dämmstoffe

Maßnahmen müssen schon beim Bau geplant werden

Es gibt viele Ansprüche an ein Zuhause. Einer davon ist, dass man darin ein ruhiges Leben führen kann - im wahrsten Sinne des Wortes. Wer etwa an einer Bahnlinie oder stark befahrenen Straße wohnt, aber auch mit feierfreudigen Nachbarn zu tun hat, weiß, wie wichtig effektiver Schallschutz sein kann. Dabei muss es noch nicht einmal der Verkehr sein, der Lärm verursacht. Bewohner von Reihen- oder Doppelhäusern, aber auch Wohnungen, wollen nicht unbedingt mitbekommen, was die Nachbarn so treiben. Eines gilt in allen dieser Fälle: Dauerlärm kann krank machen.

Nachrüsten ist schwierig

Der Fokus der Lärmvermeidung liegt eindeutig auf dem Bau eines neuen Objekts. Hier muss in den Lärmschutz investiert werden. Steht der Bau einmal, ist es nur schwer möglich, entsprechende Schutzmaßnahmen nachzurüsten.

Gerade beim Luftschall, also den Geräuschen, die von außen ins Haus oder in die Wohnung dringen könnten, hat sich inzwischen ein hoher Standard entwickelt. Ist eine hohe Lärmbelastung - etwa an stark befahrenen Straßen - zu befürchten, kommen Schallschutzfenster zum Einsatz. Es gibt sie in unterschiedlichen Klassen. In der höchsten Klasse 6 können solche Fenster die Lärmbelästigung in einem Wohnraum um über 50 Dezibel verringern.

Natürlich sollten die Häuser mit massiven Wänden gebaut werden. Zusätzliche Holzfaser- oder Zellulosedämmplatten erhöhen den Schallschutz. Styroporplatten sind hier nicht zu empfehlen. Einen besonders hohen Schallschutz bieten so genannte Vorsatzschalen.

Schwimmender Estrich gegen Trittschall

In Doppelhaushälften, Mehrfamilien- oder Reihenhäusern kann auch die Nachbarschaft eine Lärmquelle sein. Ist die Dämmung im Fußboden unzureichend, hört man in der Wohnung oder im Raum darunter den Trittschall. Mit Estrich wird dem schwimmendem Trittschall entgegengewirkt. Wichtig beim Trittschallschutz ist es allerdings, Schallbrücken zu vermeiden. Diese treten vor allem bei festen Verbindungen zum Fußboden auf, etwa bei Rohren oder Türzargen. Deswegen sollte zwischen diesen Objekten zum Fußboden immer eine Fuge gelegt werden. Sie verhindert, dass der Schall ungehindert weitergeleitet wird.

Treppen elastisch lagern

Besonders neuralgische Punkte sind Treppen an angrenzenden Wänden. In Mehrfamilienhäusern sind sie eine häufige Quelle ungewollten Schalls. Eine Treppe muss deswegen an den Geländern und nötigenfalls auch beim Podest elastisch gelagert werden.

Auch die sanitären Anlagen können eine Lärmquelle darstellen. Damit die Toilettenspülung nicht im gesamten Haus zu hören ist, sollten die Rohre keinen direkten Boden- oder Wandkontakt haben und zusätzlich noch eine zusätzliche schallisolierende Hülle haben.

Eine Lärmquelle sind außerdem die lieben Kleinen. Laute Musik oder störende Spielgeräusche aus dem Computer können mit der Zeit an die Nerven gehen. Eine gute Schallisolierung für das Kinder- oder Jugendzimmer kann zur Wohltat werden. Mit Geräusch schluckenden Verkleidungen wie Gipsfaserplatten lässt sich derartiger Lärm um ein Erhebliches reduzieren und trägt damit auch zum guten Familienklima bei.